Die Schule

Welcome to School unterrichtet und begleitet täglich Jugendliche und junge Erwachsene mit Flucht- und Migrationshintergrund, damit diese sich integrieren und den Anschluss an eine schweizerische Berufslaufbahn finden. Welcome to School unterrichtet und begleitet sowohl Jugendliche mit Bleiberechtsstatus als auch abgewiesene Jugendliche und junge Erwachsene und füllt damit eine Lücke im Asylwesen.

Das Verfahren und finanzielle Regeln im Asylwesen erschweren eine schnelle Integration von jungen Asylsuchenden. Vor allem abgewiesene junge Erwachsene, die nicht in ihre Heimat zurückkehren können, verschwenden wertvolle Jugendzeit ohne Bildung. Die Chance, junge, motivierte Menschen in unsere Gesellschaft und damit in das Arbeitsleben zu integrieren, wird vertan. Das Risiko erhöht sich, dass sie später der Sozialfürsorge zur Last fallen.

Alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Flucht- und Migrationshintergrund sollen:

• die Grundlagen für die Integration erhalten
• durch Bildung den Anschluss an das Berufsleben schaffen
• dank Struktur und Begleitung Beeinträchtigungen überwinden
• durch die Schule Schweizer Normen und Regeln erlernen

Welcome to School hat 2016 ein Bildungsangebot aufgebaut, das auf jugendliche Asylsuchende des Kantons Zürich ausgerichtet ist. Rund 80 Jugendliche und junge Erwachsene aus der Stadt Zürich und aus den umliegenden Gemeinden werden seither täglich unterrichtet. Welcome to School ist auch heute noch auf Freiwilligenengagement angewiesen, Hauptlehrpersonen werden entlöhnt.

Welcome to School richtet sich auf die enorme Bandbreite der unterschiedlichen Bildungsniveaus aus. Wer sich anmeldet, durchläuft einen Einstufungstest, wird einer der sechs Niveauklassen zugeteilt und erhält eigene Lehrmittel. Unterrichtet werden die Fächer Deutsch, Mathematik, Allgemeinbildung, IKT, Englisch. Ausserdem besteht ein Angebot an kunstfördernden Freifächern und Sport. Denn für junge Geflüchtete, die zum Teil Jahre ausserhalb schulischer Strukturen gelebt haben, ist eine Nachholbildung erforderlich, die weit mehr bietet als nur ein Deutschkurs.

Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht. Welcome to School setzt sich dafür ein, dass junge Erwachsene aus aller Welt, die in die Schweiz migriert oder geflüchtet sind, dieses Recht wahrnehmen können - ungeachtet ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit, ihrer politischen Anschauungen oder ihres Aufenthaltsstatus in der Schweiz. 

Mit ihrem Engagement leistet die Welcome to School einen wichtigen gesellschaftspolitischen Beitrag: Durch den Zugang zu Bildung erarbeiten sich junge Erwachsene die wichtigsten Grundlagen für eine spätere Ausbildung und erhalten dadurch bessere Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben. 

Verbindlichkeit und Sorgfalt 
Wir führen unsere Tätigkeit nach bestem Wissen und Gewissen aus und übernehmen Verantwortung für unser Handeln und gegenüber den Menschen, mit denen wir im Rahmen unserer Tätigkeit für Welcome to School zu tun haben. 

Vertraulichkeit 
Wir verpflichten uns, sämtliche Informationen, welche wir im Rahmen unserer Tätigkeit für Welcome to School erhalten, vertraulich zu behandeln.

Persönliche Integrität 
Wir verpflichten uns, Personen in Zusammenhang mit unserer Tätigkeit bei Welcome to School so zu behandeln, dass ihre Würde, ihre Rechte und ihre körperliche und sexuelle Integrität unangetastet bleiben. 

Gleichbehandlung 
Wir verpflichten uns, alle Menschen, mit denen wir im Rahmen unserer Tätigkeit mit Welcome to School zu tun haben, namentlich bezüglich des Geschlechts, der Herkunft, des Alters, der Sprache, der genetischen Merkmale, der ethnischen und sozialen Herkunft, der sozialen Stellung, der Lebensform, der sexuellen Orientierung, der weltanschaulichen und politischen Überzeugung oder einer Behinderung gleich zu behandeln. Wir verhalten uns bezüglich dem Thema Religion neutral. 

Dienstleistungsorientierung und Qualität 
Wir handeln unbürokratisch und kundenorientiert, stets mit dem Ziel, unsere Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in die Selbständigkeit zu begleiten. Die Angebote richten sich nach ihren Bedürfnissen und erfüllen unsere hohen Qualitätsstandards. 

Die Idee, eine Schule für junge Asylsuchende zu gründen, entstand im Rahmen des Vereins züri4refugees im Februar 2016. Die Situation war nach der grossen Flüchtlingswelle im Sommer 2015 angespannt. Da Bildung und Integration im laufenden Asylverfahren seitens des Bundes nicht vorgesehen waren, schlugen viele junge Asylsuchende ihre Zeit in den Bahnhöfen der Schweiz tot. Gleichzeitig wuchs in der Bevölkerung das Bedürfnis, ihnen zu helfen. Diese Lücke wollten Katrin Jaggi und Jan Capol mit der Gründung einer Schule für junge Asylbewerber:innen füllen. Am 4. April 2016 öffnete Welcome to School die Türen: 40 Schüler:innen wurden im Rahmen eines Pilotsemesters von rund 25 freiwilligen Lehrpersonen an fünf Tagen in der Woche jeweils nachmittags unterrichtet. Mit Welcome to School wurden von Gründer und Gründerin zwei Bedürfnisse zusammengeführt: das Bedürfnis der jungen Erwachsenen nach Bildung und das Bedürfnis zu helfen.

Der Andrang von bildungshungrigen Jugendlichen war gross, deshalb ist Welcome to School schnell auf 90 Schüler:innen gewachsen. Nach einigen Semestern führte Welcome to School eine Morgenklasse mit allgemeinbildenden Fächern und drei Nachmittagsklassen in denen Mathematik, Deutsch, Englisch sowie musische Fächer und Sport unterrichtet wurden. Das Angebot wurde laufend weiterentwickelt, sodass seit August 2018 alle Schüler:innen den Ganztagesunterricht, besuchen können. Neben dem Unterricht bietet Welcome to School den Jugendlichen Patenschaften, Mentorate für Berufswahl durch JobCaddie, therapeutische Betreuung durch family-help und die Möglichkeit mit be a robin im Rahmen des Programmes BARZH neue Leute kennenzulernen und an Ausflügen und Events teilzunehmen.

Heute bietet Welcome to School ein vom Kanton Zürich akkreditiertes vollschulisches Bildungsangebot an, das für Schüler:innen mit Status N, F, B und S offensteht. Auch abgewiesene Jugendliche können sich für das akkreditierte Angebot «Integration durch Bildung und Kultur» bewerben, das erforderliche Schulgeld, wird durch Spendengelder finanziert. Das akkreditierte Bildungsangebot lehnt sich an den Lehrplan 21 an.

Welcome to School basierte von Beginn an auf Freiwilligenarbeit. Administrative Schlüssel- und Führungsaufgaben wurden dabei entschädigt. Auch heute noch wird ein grosser Teil des Angebots durch Freiwilligenarbeit geleistet. Für den akkreditierten Teil des Angebotes werden die Lehrpersonen marktüblich entlöhnt.

• NZZ am Sonntag, «Er flüchtete vor den Schergen der Mullahs», Bericht über einen ehemaligen Schüler, der erfolgreich die Integrationsvorlehre abgeschlossen hat, 7. Januar 2024, Seite 12 (Pdf)/(Website NZZ)
• Blick, «Du musst immer tun, was die anderen auch tun», Interview mit zwei Schülerinnen von Welcome to School über Frauenrechte in Afghanistan, 8. März 2023 (Pdf)/(Website Blick)
• Kunsthaus-Magazin, Nr. 4/ 10/2022, Seite 25 (Pdf, Website Kunsthaus)
• Lokalzeitung Zürich West, 33. Jahrgang Nr.47 vom 21.11. 2019, Seite 4 «Für die bessere Integration von Flüchtlingen» (Pdf)
• Maturaarbeit von Hannah Berthold, Zürich 02/2019 (Pdf)
• RG Mazagin, «Warum praktiziere ich Solidarität», Meinung von zwei Freiwilligen 01/2019 (Pdf)
• Maturaarbeit von Olivia Seyffer, Zürich 02/2019 (Pdf)
• Maturaarbeit von Noé Perrin, Zürich 02/2019 (Pdf)
• Masterarbeit «Einführung des Faches Musik bei Welcome to School» von Sibylle Dubs(Pdf)
• Mercator Magazin zum Thema «Nach der Flucht: Integration durch Bildung» 01/2018, «Eine Aufgabe im Alltag» (Pdf)
• forum Pfarrblatt der katholischen Kirche im Kanton Zürich 07/2017, «Flüchtlinge drücken die Schulbank», Seite 11 (Pdf)
• Fluntermer 05/2017, «Im Bann des Schicksals», Seite 4 (Pdf)
• rePHlex, 12/2016, «Deutsch für alle» (Pdf)
• Maturitätsarbeit von Dian Edathinakam, Zürich 12/2016 (Pdf)
• Vertiefungsarbeit von Adnan Badr, Zürich 12/2016 (Pdf)
• Maturitätsarbeit 2016, Kantonsschule Wiedikon Zürich von Salomé Fischer und Sophia Schär: «Bewegt ohne Grenzen». Eine filmische Auseinandersetzung mit der aktuellen Flüchtlingsthematik (YouTube)
• Videoportrait Im Rahmen von «Helden des Alltags» 2016, (Website SRF)
• Tages-Anzeiger, 07/2016, «Eine Schule, in der Teenager freiwillig nachsitzen» (Pdf)
• Katholisches Medienzentrum, 07/2016, «Zürcher Pfarrei unterstützt Flüchtlingsschule» (Link)
• PS die linke Zürcher Zeitung, «Sonst stünden sie am HB herum» (Pdf)